Einen Kampfläufer wollte ich schon immer mal haben. Jetzt kam er auf dem Flohmarkt in Dortmund zu mir. Doch was würde ich jetzt mit ihm anstellen? Bemalen war klar, doch sollte er in den Urwald? Oder in eine felsige Gebirgslandschaft? In die Wüste? Etwas postapokalyptisches mit grünen Chemielachen?
Von den Vorzügen des russischen Sturmgeschützes ISU-152
Urplötzlich schossen mir meine SU/ISU 152 ins Gedächtnis. Die hatte ich damals per Pinsel in den Schnee geschickt. Und plötzlich spürte ich, dass das für den Kampfläufer auch sehr gut passen könnte. Okay, er müsste sich in der Kleiderkammer warme Socken besorgen. Größe 87…
An der Idee mit den SU/ISU-152 gefiel mir die weiße Tarn-Bemalung und das stellenweise Abblättern der weißen Farbe, welche oft nur aufgekalkt war. Das hatte damals nette Effekte gegeben.
Auf der anderen Seite brauchen futuristische Kampfmaschinen eher keinen Tarnanstrich. Die Ortung lässt sich davon vermutlich nicht täuschen. Aber es gibt vermutlich ein besseres Gefechtsgefühl. Ob an einem Roboter Farbe abblättern würde, dessen Oberfläche ja nie grob mechanisch beansprucht wird, war ebenfalls eine gute Frage.
Wie bemale ich einen Astra Militarum Sentinel?
Auf jeden Fall sollte er auch metallische Elemente bekommen. So viel stand für mich schnell fest. Daher überzog ich Füße und Heck mit einer Grundierung aus Revell Aquacolor Aluminium. Damit war ein Minimum an metallischem Aussehen gegeben.
„Burnt Iron“ ist schon ein geiles Zeug
Die Robofarbe „Aluminium“ hinterlässt die Oberfläche ziemlich silbrig glänzend. So sauber ist aber kein Robbi. Da muss was drauf, das das Metall etwas abgenutzt erscheinen lässt. Von Vallejo hatte ich mir für meine Necron-Pinseleien mehrere Metallic-Farben besorgt. Eine, welche ich auch bei den Waffen meiner Echsentruppe mit hervorragendem Ergebnis einsetzte, war das Burnt Iron (Artikelnummer 77.721).
Erhabene Partien werden „ölig“ abgedunkelt, tiefliegende Partien erhalten Schatten. Oberfein. Diese washartig-dünne Farbe zog ich über alle Aluminium-Partien. Und schnell merkte ich, dass es eine gute Entscheidung war.
Die weiße Farbe
… kommt einfach drauf. Bei den ISUs hatte ich Grün druntergezogen und dann Weiß draufgesetzt. Damals hatte ich rund um Nieten und an den Kanten oft das Grün stehen gelassen, um später die Kanten des Weiß auszufransen. Aber die Effekte haben nicht das gehalten, was ich mir davon versprochen hatte. Die grüne Farbe an den Stellen der Abplatzer sollten durch ein Draufsetzen von olivem, gelblichem Grün und durch starkgrüne Farbtupfer entstehen.
Die Weiß trug ich auf alle zur Führerkabine gehörenden Flächen auf. Das ergab tatsächlich im Gesamtbild eine saubere Abgrenzung der Kabine gegen das Laufwerk des Sentinel. Ein wenig schimmert das Grün an manchen dünner geweißelten Flächen doch durch. Aber das passt so.
Die Farbabplatzer
Wie viele Farbabplatzer braucht so ein Robo-Läufer? Doncolor meint, ich hätte ein paar zu viel draufgepackt. Ja, es hätten auch weniger sein können. Da ist wohl die Erinnerung an meine geliebten SU-152 mit mir durchgegangen. Aber insgesamt gefällt mir der Astra Militarum Sentinel so ganz gut. Ich nahm für die Abplatzer Revell Aquacolor Dark Earth und Khaki. Diese tupfte ich stark mit Wasser verdünnt mit spitzem Pinsel auf. Die Stellen waren Nieten, Kanten und Ecken in denen sich zwei oder mehr Bleche des Robo trafen.
Das Waffensystem
Der Astra Militarum Sentinel ist ein Armored Sentinel, der stärkere Waffensysteme wie Laserkanonen, Plasmakanonen und Autokanonen einsetzt. Bei der Frage, wie man diese bemalen sollte, orientierte ich mich an der Ausstattung meiner Necrons.
- Waffenkorpus Schwarz
- Trockenbürsten mit Mittelgrau
- Die Plasmageneratoren im Mittelteil der Waffe mit Weiß grundieren
- Dann werden diese Teile mit der gelben Lasur Armypainter Zealot Yellow und anschließend aufgebrachtem Klarlack zum Hochglanz gebracht.
- Ebenfalls mit Weiß/Yellow bzw. Aluminium bemalte ich die Kabel unter der Waffe und Scheinwerfer.
Die Kabel an den Fersen des Sentinel, sowie die „Kabelbinder“ und einige Kabel überzog ich mit Armypainter Blood Red.
Die Base
Normalerweise hätte ch die Base mit Strukturpaste bestrichen, um einen unregelmäßigen Boden zu erhalten. Doch ich bemalte schlicht die Base mit „Weiß“ und streute Modellbahnschnee darauf. Davon nahm ich ordentlich viel, drückte ihn auf der Base in die Farbe ein und schüttelte überzähliges Material wieder ab. So kam es, dass auch viel Schnee am Sentinel haften blieb. Den Schnee ließ ich ihm am Körper dran.
Die oberfeinen Büsche und die schneebedeckten Grasbüschel stammen von GamersGrass. Ned billisch, awwer säärr guud!
Ich gefestigte die Büschel und Büsche mit PONAL, dem ich etwas Wasser zum besseren Anlösen und Vermischen mit dem Untergrund beigab. Dann drückte ich den Busch mit der Pinzette fest auf die Base. Es hält bis heute…
Fotos vom ersten Einsatz
Den Sentinel habe ich dann mal zum Einlaufen über die Straßen von Stalingrad geschickt. Er hat sich ganz gut eingefunden. Gelegentliche Treffer von 7,5cm- oder 7,62cm-Paks hat er dank der Ablationsbeschichtung locker weggesteckt.