Die Early Imperial Romans Legionaries von Hail Cesar gingen mir auf dem Phantasos Flohmarkt im letzten Jahr ins Netz. Die mussten ne Weile herumlungern, bevor sie in die Bekleidungskammer der Unikornischen Staatsverwaltung gerufen wurden. Jetzt aber war es soweit.
Eine Zenturie „Early Imperial Romans Legionaries“
… oder so. Gefühlt war es eine Legion, die sich da auf den Tisch ausbreitete. Die Ausrüstung? Querbeet alles, was die römischen Zeughäuser hergaben. Tugendhafte Ordnung? Weit gefehlt. Eine kunterbunte Mischung aus Posen und Bewaffnung. Und die Fertigstellungsgrade der Figuren waren ebenfalls höchst unterschiedlich. Manche waren bereits vollendet und warteten nur noch auf ihre Base. Andere waren hauchdünn grundiert. Und die meisten lagen irgendwo dazwischen. Es wurde Zeit, dass hier unikornische Disziplin eingeführt wurde!
Erstma ne ordentliche Base
Zur Disziplinierung der verwahrlosten Truppe ordnete ich einheitliche Bases an. Die 25mm Unterlegscheiben und die Strukturpaste sorgten schnell für ein Verschwinden der unseeligen blauen Flaschenstöpsel und vor allem für ein gewohntes Erscheinungsbild, wie es in unikornischen Truppenteilen gerne gesehen ist. Zudem ermöglicht es das Vollenden der Bemalung der Figuren, denn mit den rutschigen blauen Stöpseln als Halterung wollte ich keine filigranen Bemalvorgänge starten.
Die Bases der mediterranen Herren aus der Stadt am Tiber sollte deren Herkunft widerspiegeln. So beschloss ich das. Was heißt das? Das heißt, dass ich statt der mitteleuropäischen eher dunklen Scholle eine in Richtung Siena gehende und mehr sandige Struktur auf der Base sehen möchte. Und irgendwie habe ich weiße Steine in Erinnerung, die dort rumliegen. Und statt Grasbüschel wird es kleines Buschwerk geben. Naja, auf dem Titelbild könnt ihr es ja bereits sehen. Alles in allem wirkt das für mich sehr mediterran und so sollten die Bases werden.
Ein wenig habe ich auch auf meine Sarissa-liken Geländesegmente geschielt. Die Straße in dem gerade verlinkten Artikel hätte es auch werden können. Das war mir dann aber doch ein wenig zu sandig. Die Revell Aquacolor 36189 Beige gibt dieses helle sandige Bild ab. Ich entschied mich für Revell Aquacolor 36117 Afrikabraun, was mehr ins gelbliche und bisle ins Rot reingeht und deutlich wärmer wirkt. So ein wenig wie Toscana oder so.
Das Trockenbürsten mit Weiß habe ich beibehalten. Die Steine habe ich weiß bemalt, dann mit verschiedenen Washes traktiert. Einen grauen Wash Pale Grey nahm ich als erstes. Der war mir zu soft. Dann versuchte ich den Black Wash, aber der war mir dann zu abdunkelnd. Den Umber Wash schließlich fand ich ganz passend. Er gibt den Steinen Struktur und an der Unterseite Schatten. Final ging ich mit wässriger weißer Farbe nochmal drüber.
Das Buschwerk stammt von Woodland Scenics. Ich hoffe, MiniNatur wird mir das Fremdgehen verzeihen. Bei den nächsten Trupps russischer Infanterie werde ich wieder diesem Gott huldigen.
Finalisieren der Figuren
Die Figuren waren etwas unbeholfen mit plakativen Farben bepinselt. Im Ansatz erkannte ich Blacklining als Bemaltechnik. Dagegen habe ich nichts, wenn es gut ausgeführt ist. Dann kann es sogar sehr gut wirken. Hier wirkten die Farben jedoch eher wie Ostereierfarben und vor allem sehr kraftlos.
Auf das Rot der Röcke setzte ich einen roten Wash für mehr Tiefe. Von den Contrast Colours nahm ich dazu das Blood Angels Red. Das gab der Uniform gleich mehr Lebendigkeit.
Die Hautpartien erstrahlten in unmöglichem Schweinchen-Rosa. Dieses entwaffnete ich mit einem Umber Wash, der die Hautpartien schnell ins wirkliche Leben zurückholte.
Die Kettenhemden und Rüstungen waren im Wesentlichen mit einer Art Gun Metal bemalt. Ich setzte Revell Aquacolor Silber drauf und ging mit einem Black Wash drüber. Dann habe ich nochmal mit dem Silber trockengebürstet.
Riemchens und so zog ich mit Revell Aquacolor 36185 Braun nach. Der kräftige und mehr orangige Braunton brachte Leben an die Figuren. Die Scheide der Schwerter bekam Gold und Rot ab, wenn zwei Farben aneinanderstießen, die wenig kontrastierten, zog ich die Grenze mit etwas Black Wash nach.
Die Sandalen standen in einem sehr dunklen Farbton, der gar nicht so schlecht aussah. Allerdings kam das Wesen der Sandalen nicht recht zum Vorschein, nämlich das Durchscheinen der Füße zwischen den dünnen Lederriemen. Ich beschloss, einen Versuch zu wagen, das anders zu machen, nämlich besser – wenn es denn fruchten wollte.
Ich überzog die Sandalen mit einem Wash von Hautfarbe. Die Farbpigmente setzten sich zwischen die Riemchens und die Riemchens selbst bekamen eine Aufhellung wie vom Staub der Straßen und Wege, auf denen die Legionen marschiert sind. Das Ergebnis fiel recht unterschiedlich aus, aber es gefiel mir und ich beschloss, es beizubehalten, schließlich stehen ja noch etliche Römer zur Bemalung an.
Die Waffen beließ ich, wie sie waren. Das frommte mir.
Das Fiasko mit den Schilden
Die Schilde bemalte ich auf der Rückseite mit Revell Aquacolor 36314 Beige und zog nen Wash aus Lederbraun drüber. Das wirkte dann wie immer sehr holzmäßig.
Decals hatte ich in Hülle und Fülle bekommen. Die Schilde waren auch bereits schwarz angelegt. Man musste also nur noch die Decals aufziehen und gut wars. So jedenfalls die Theorie.
Ich weichte die Decals in Wasser ein, zog sie auf und das Unglück nahm seinen Lauf. Die Abziehbilder wollten sich nicht so recht platzieren lassen. Viele gingen zu Bruch, einige schließlich konnte ich mit vieler Müh auf Schilden aufbringen. Ich überzog sie dann mit mattem Klarlack. Aber das hätte ich besser sein gelassen. Eine milchige Schicht überzog dann die Schilde. Würg!
Ich legte das Thema erstmal ad acta. Eventuell werde ich die Schilde selbst bemalen. Da graut mir aber noch bisle davor, denn es sind echt viele: cirka 200.
Hier erstmal noch ein paar Bilder von den fertigen Truppenteilen.
Sturmi