Unser XENA hätte durchaus Architekt werden sollen. Das Häuserbauen liegt ihm, erst recht wenn es um ein Wikinger-Haus geht. Letztes Jahr hat er bereits ein Langhaus der Wikinger erbaut. Nun kribbelte es ihn erneut in den Fingern.
Das Wikinger-Haus entsteht: ein Grubenhaus
Es war so ein spontaner Gedanke, der XENA antrieb. Ein Reet-Dach, das sollte man zünftig erbauen. Dazu hatte er auch eine Idee. Wenn man Trittschalldämmung mit einer feinen Drahtbürste bearbeitet, dann müsste noch eigentlich aus einer Trittschalldämm-Platte ein Stück Reet-Dach entstehen können.
Es sollte auch ein echtes Grubenhaus werden. Ein Grubenhaus oder eine Grubenhütte bezeichnet ein Gebäude, welches ganz oder teilweise in den Boden eingetieft ist. Dort lebte man damals im ausgeschachteten Innenraum.
Wie er immer so ist, geht er dann auch gleich frisch ans Werk. „Werk“ heißt bei ihm immer „from scratch“, denn er ist ja sparsam und verwendet nur Materialien, die unsereins entsorgen würde. Okay, die Trittschalldämmung war noch nicht angerostet und die Stahlbürste wohl auch nicht. Aber sonst nimmt er es damit recht genau.
Auf den nachfolgenden Fotos kann man den Werdegang des Wikinger-Grubenhauses nachverfolgen.
Stay tuned!
Sturmi
Als alles begann. So sah XENAs Haus der Wikinger zu Beginn aus. Noch hält Pappdeckel Wind und Wetter ab. Doch der Herr des Hauses zeigt sich bereits von seiner kämpferischen Seite.
Der Pappdeckel wird allerdings die Reetbahnen aufnehmen, welche XENA aus Trittschalldämmung fertigen wird. Das Wikingerhaus für SAGA.
Die Stahlbürste, mit der XENA die Trittschalldämmung ausfransen wird.
Erster Versuch: die erste Reet-Bahn wurde mit PONAL auf den Pappdeckel des Dachs geklebt. Die Oberfläche ist tatsächlich der Schaumstoff der Trittschalldämmung. Die Stahlbürste hat die Spuren eingezogen.
Zwei Bahnen des Reet-Dachs des Wikinger-Hauses übereinander. So wird das Dach Bahn für Bahn aufgeaut.
Ein wenig Zierrat hat XENA auch schon verteilt. Aus der Waffenkiste spendierte er Thors Hammer und Rundschilde. Den Boden gestaltete XENA in alter Tradition: „Da muss Dreck hin!“.
Die Reet-Bahnen werden nach dem Ankleben auf den Pappdeckel von Wäscheklammern an der Flucht gehindert.
Einen Unfall gab es auch. In einem unachtsamen Moment fiel das Wikinger-Haus zu Boden.Hier zeigt sich der Nachteil der Trittschalldämmung als Baumaterial: sie ist nicht erdbebensicher!
Die Einfriedung ist ebenfalls handmade. Der Flechtzaun aus kräftigem Faden wurde selnbst gewoben und geschlungen. Die Zaunpfähle werden noch abgelängt.
Die Stelle des Unglücks wurde wieder geflickt. Fast sieht man es niht mehr, dass hier kürzlich die Welt unterging.
Rohmaterial: Bahnen aus Trittschalldämmung im Rohzustand. XENA fertigt gleich Reet-Bahnen daraus.
Die eine Seite des Dachs ist gedeckt. Die Giebel-Schräg-Balken sind bereits angebracht.
Blick von der Seite auf das Grubenhaus der Wikinger.
Moos wird seitlich ans Dach angebracht.
Das Reet erhält eine goldgelbe Grundierung. Anders als viele andere zieht XENA es vor, das Reetdach hell erscheinen zu lassen.
Die erste Party stegt bereits im Garten. Richtfest im Grubenhaus der Wikinger!
Wand und Waffen der Wikinger wurden nun auch bemalt.
Man beachte die nicht unerheblichen Malereien auf den Holzbalken. Er liebt die Details schon sehr, der Herr XENA.
Sturmi ist passionierter Dioramen- und Modellbauer und Table-Top-Spieler. Seinen Einstieg fand er über das frühere Spielsystem "Behind-Omaha" von Samy, aktuell spielt er "Poor Bloody Infantry/PBI", "Geile Scheiße", "DBMM", "ARMATI", "SAGA" und "Bolt Action"
Nun ja, zum Gehöft fehlen ja nur noch Pfostenspeicher, Strohmiete und Misthaufen. Dazu vielleicht ein Schweinepferch. Das Vieh kam ja im Langhaus unter.
Das Grubenhaus ist schon mal toll gelungen und das Dach sieht um Längen besser aus als Teddybärfell. Diesbezügliche Massaker sind also immer weniger zu rechtfertigen.
Pfostenspeicher waren in Europa weit verbreitet. In der Ukraine haben sie sich fast baugleich bis in den 2. Weltkrieg gehalten. Hierzulande wurden sie im Zuge der Entwicklung des Fachwerkbaus etwas stabiler, so dass heute einige mittelalterliche Exemplare (oft als ‚Mäusespieker‘) unter Denkmalschutz stehen. Zum Schutz vor Feuchtigkeit (und angeblich auch Nagetieren) war der Boden dabei in einer gewissen Höhe -oft wird wegen der angenommenen Sprunghöhe von Mäusen ca. 1m angegeben- auf den Pfosten gestützt angebracht. Bei einem Vierpfostenspeicher kann man sich einen Würfel oder einen Quader auf Stelzen vorstellen. Das übliche Dach drauf und eine Tür dran, fertig. Es gab auch Speicher mit fünf, sechs, acht oder mehr Wandpfosten, meist mit ungefähr rechteckigem Grundriss, doch wird eher von polygonal gesprochen. Also nicht wie im deutschen Vermessungsamt. Bei Bei größeren Exemplaren standen natürlich auch im Inneren des Grundrisses Pfosten. Mit Entstehung des Norddeutschen Hallenhauses wurden diese Speicher in Norddeutschland seltener, weil diese Häuser ja gut durchlüftete Lagermöglichkeiten boten. Sie kamen aber dennoch weiterhin vor. Richtig gebaut kannst du so ein Stück also von der Steinzeit bis zum 2. Weltkrieg einsetzen. Ab dem Spätmittelalter eher für Osteuropa und am Mittelmeer würde ich sie generell weglassen, auch wenn die Römer natürlich auch diese Bauweise in ihren ‚horrea‘ (Getreidespeichern) optimiert und wesentlich vergrößert haben.
Die aufgehende Bauweise richtet sich ganz einfach nach den örtlichen Gepflogenheiten für die anderen Bauten. Einige Rekonstruktionen zeigen auch zwei Stockwerke. Hier ist dann das untere nur wenig erhöht. Es haben sich aber Urnen der Hallstattzeit (quasi frühe Kelten) erhalten, die nur ein Stockwerk mit kleiner, quadratischer Tür zeigen. Wahrscheinlich gab es zeitlich und regional verschieden beide Formen – die Archäologie hat keinen Anhalt das zu entscheiden. Charakteristischer sieht wohl der Bau mit einem hoch gelegenen Stockwerk aus.
Von den Dimensionen her habe ich gerade noch einmal nachgesehen: 1,5 m x 1,5 m geht durchaus schon, aber diese Bauten können auch größer werden. Im Nachbarort hier wurde ein Pfostenspeicher mit 5 x 6 m ergraben. Der Grundriss braucht, wie gesagt, nicht ganz regelmäßig zu sein. Hier hast du also viel Freiheit.
Strohmieten waren übrigens keine einfachen Strohhaufen, sondern ebenfalls Pfostenbauten: Sie waren meist sechseckig und die Plattform ebenfalls an den Pfosten befestigt. Oft gab es einen Mittelpfosten, da das Dach je nach Erntemenge in der Höhe verschoben werden konnte. Solche Strohmieten gibt es -nach allem was man hört- in Osteuropa immer noch recht häufig. Im Frühmittelalter hatten sie eine Zusatzfunktion. Das Korn konnte am Halm zwischengelagert werden, um erst bei passendem Wetter zu dreschen. Sie waren so konstruiert, dass Wasser nach außen ablief. Ich muss mal suchen, ein Großonkel hat so eine Strohmiete 1942 in der Ukraine fotografiert. Mit angeschlossener Tarnung und so, eigentlich ideal für PBI zum Nachbauen. Archäologen mögen da zu meckern finden, aber ich erkenne keinen entscheidenden Unterschied über die Jahrtausende. Allerdings kann es auch sein, dass das Bild gerade bei meiner Schwester ist. Mal schauen, ich melde mich, falls ich es finde.
Tja, das Internet hört eben an der Oberfläche auf. Und bei allen Themen, die im weitesten mit Germanen zu tun haben, wird eben oft auch aus anderen Gründen die Schere angesetzt, was sogar verständlich ist, da dabei wirklich schnell die Verrückten auf der Bühne erscheinen. Ich werde mal Bilder suchen. Wenn ich welche finde, soll ich die hier verlinken oder sie per Mail schicken, dass du sie in Szene setzen kannst, falls sie gemeinfrei sind?
Bei Wikipedia gab es mal einen kleinen Edit-War, weil jemand nicht glauben wollte, dass Trier einst zu den Hauptstädten des Römischen Reichs zählte, obwohl jeder in Deutschland das in der Schule zumindest mal gehört hat. Das ist eben der Nachteil des Internets. Es gibt dieselbe oberflächliche Information immer wieder und oft gefiltert durch die Brille dessen, was der ‚moderne‘ Leser glaubt. Für Tiefergehendes sind horrende Preise zu bezahlen oder es wird nicht erwähnt, obwohl es, wie die Pfostenspeicher, in der einschlägigen Literatur leicht zu finden ist.
Ich denke, dass ist besser als viele Fotos. Ob dann mit Lehm verputzt oder mit Holzwänden, hängt, wie gesagt, von dem ab, was in der Region üblich war.
Ich schäme mich ja für den Triple-Post. Aber wegen des höheren Anspruchs des Projekts und weil ich kaum etwas zu dem anderen finden konnte, wollte ich es nicht unterschlagen.
Also.., ich hab mich jetzt nochmal schlau gemacht…
Man kann eigentlich generell sagen, dass überall dort Pfahlspeicher-, und Häuser gebaut wurden, wo es Wasser gab. Natürlich auch bei den Wikingern. So ist die berühmte Wikinger Siedlung Haithabu (die es nur noch als nachgebautes Museum gibt.. – https://haithabu.de/ – seinerzeit zum großen Teil auf Pfählen gestanden.
In einer Gegend, wo Grubenhäuser gestanden haben, wurde dieser Aufwand mWn nicht betrieben.
Normale Wikinger(Lang)häuser waren wiederum z.T. soo groß und hoch, dass man die Vorräte im Haus hatte, und dort auf hoher Ebene lagern konnte.
Ich bin schon lange am Planen, zumindest für 15mm ein Langhaus zu bauen.., aber das Teil wird äh.., riesig… http://klimagerechtesbauen.blogspot.com/2013/09/kaltes-klima-die-hauser-der-wikinger_17.html
Pfahlbauten und Pfostenbauten sind zwei verschiedene Dinge. Ich beziehe mich nur auf Pfostenbauten als damals fast immer üblicher Bauform.
Und nicht alles lässt sich in der Erde lagern. Hierfür braucht ein landwirtschaftlicher Betrieb eine Lagermöglichkeit über dem Boden, die gut durchlüftet ist. Die damaligen Pfostenbauten waren nun fast immer nicht geeignet einen Lagerboden einzuziehen. Noch früh- bis hochmittelalterliche Schriften (insbesondere Rechtstexte) berichten zudem vom ungehinderten Blick im Innern bis zum Dach. Dies änderte sich erst mit den neuen Hausformen aus Fachwerk wie dem Niederdeutschen Hallenhaus, bei denen ein Dachboden leicht zu realisieren war. (Ich erwähne das Hallenhaus nicht, weil ich aus Westfalen bin, sondern weil sein Dachboden wegen des Lage des Fletts mit Feuerstelle besonders gut durchlüftet und trocken war. Dies gilt auch als Grund, warum sich diese ansonsten ungünstige Hausform bis ins 19. Jahrhundert gehalten hat.) Daher gab es diese hochgestellten Speicher.
Grubenhäuser dienten selten als Lager. In ihnen werden eher Werkzeuge und andere Spuren von Handwerk gefunden. Und sie sind auch literarisch als Werkstätten bezeugt (beginnend schon mit Tacitus). Natürlich kann ein Grubenhaus auch mal bewohnt worden sein. Und im angelsächsischen Britannien gibt es ein paar wenige Beispiele, dass die Grube nur ein Haus mit Erdkeller anzeigt, der Fußboden durch Bohlen über der Grube gebildet wurde. Aber natürlich gab es auch Lagergruben, die in manchen Fällen gleich unter einem Pfostenspeicher realisiert waren und dann im Befund fast wie ein Grubenhaus wirken. Aber, wie gesagt, einiges, wie Wurzelgemüse, gehört eben unterirdisch gelagert, anderes wie Heu und Korn oberirdisch.
Ja, es gibt auch Möglichkeiten, Korn unterirdisch zu Lagern, wenn man eine genügend große Menge hat, einen Luftabschluss erreicht und in Kauf nimmt, dass die äußere Schicht verrottet, wodurch dann ganz einfach der Sauerstoff für die Umwandlung fehlt. Das wurde in der fraglichen Zeit aber nicht so gemacht. (Die folgenden Angaben, ohne nachzuschlagen: In Norddeutschland endete das schon etwa 100 v.Chr., in Süddeutschland spätestens zur Römerzeit, für Skandinavien meine ich mich zu erinnern, dass es immer unbekannt war.)
Dass Grubenhäuser und Pfostenspeicher sich ausschließen, stimmt übrigens nicht. Abgesehen davon, dass die Literatur sich einig ist, dass sowohl Grubenhaus als auch Pfostenspeicher regelhaft zu einem Ensemble gehören, lässt sich auch bei den meisten Grabungen beides finden. Grubenhäuser haben einen gewissen Vorteil, da sie leichter nachweisbar sind, während reine Pfostensetzungen, insbesondere wenn es sich nur um wenige Pfosten handelt, da aufgrund der in der Regel mehrphasigen Bebauung die Pfostenlöcher nicht sicher zugeordnet werden können. Ein Beispiel für klar erkennbare Grubenhäuser, Pfostenspeicher und Speichergruben direkt nebeneinander, das ich im Kopf habe, wäre die Siedlung bei der Dreckburg in Salzkotten. Auch in Skandinavien finde ich in meinen Büchern beides nebeneinander erwähnt -habe zur Sicherheit nochmal nachgeschaut. In älterer Literatur ist mitunter das Problem, dass man alles in das Wohnstallhaus verlagern wollte, um eine direkte Tradition zum Niederdeutschen Hallenhaus und seinen Funktionen, teils samt neuzeitlichem Keller, zu behaupten und so ‚typisch-germanisch-nordisch-deutsches‘ herauszuspintisieren. Daher werden andere Bauten -abgesehen von den so typischen Grubenbauten- nicht oder nur ganz am Rande erwähnt. Das wurde dann durchaus bis in die 80er abgeschrieben.
Dass du an einem Langhaus planst hattest du schon mal angedeutet. Ich bin schon ganz hibbelig, dass du uns endlich mal Bilder zeigen kannst. Deine Bauten sehen ja nicht nur gut aus, es ist meist auch irgendwas über Materialien oder Modellbautricks zu lernen.
Das meiste was Du oben geschrieben hast, bezieht sich auf .., ich sag mal „Germanien“.., das wenigste auf Skandinavien. Aber, is ja auch egal.., ich mag ja kein „Museums-Modell“ bauen, sondern ebbes, was bei SAGA gut ausschaut und historisch möglichst korrekt ist.
Und am wichtigsten.., es muss mir gefallen.., was Pfahlbauten/Speicher usw. leider nicht tun.
Ich nenn die gerne Stelzenhäuser (wie am Bodensee z.B) Da gefällt mir die Karolinger-Siedlung in Lorsch schon weit besser. Da hats auch Grubenhäuser.
Ich zitiere mal von der Seite des Freilichmuseums Lorsch..
ZITAT : Das Grubenhaus ist eine für das gesamte Mittelalter nachgewiesene Gebäudeform, die zwar ab dem Hochmittelalter langsam durch den Kellerbau abgelöst, jedoch nicht ganz verdrängt wurde. Ihr Vorteil besteht in der unkomplizierten Bauweise. Bei der einfachsten Variante wird die Grube lediglich mit einer Dachkonstruktion überbaut, die von zwei Giebelfirstpfosten getragen wird.
Grubenhäuser werden je nach Pfostenanzahl und -anordnung als Giebelpfosten-, Eckpfosten- oder Wandpfostenhaus angesprochen. Ein Giebelpfostenhaus besitzt insgesamt lediglich zwei Giebelfirstpfosten, die die Dachlast tragen, ein Eckpfostenhaus besitzt an jeder Ecke einen starken Pfosten, und bei einem Wandpfostenhaus sind diese über die gesamte Traufseite verteilt. ZITATENDE ( https://www.kloster-lorsch.de/lauresham0/rundgang/gebaeude/ )
Also, bei meinem Haus scheint es sich um ein „Wandpfostenhaus“ zu handeln… Vieleicht aber auch um ein „Xenianisches Tiefbodenhaus“…wer weis das schon… :-)
Natürlich sollst du nur bauen, was dir gefällt. Ich habe ja nur die Infos zum typische Gehöft weitergegeben und auch nicht gesagt, dass jedes Bestandteil immer gefunden wird. Das mit Skandinavien ist aber ein Missverständnis. Das Gesagte sollte auch dafür gelten. Aber ich habe eben eher geographische näherliegende Beispiele im Kopf. Daher hatte ich auch noch mal gespickt, ob das von mir Gesagte zu Skandinavien passt.
Stelzenhäuser für die Pfahlbauten klingt passend, aber ich muss nochmal betonen, dass die Pfostenspeicher keine Pfahlbauten sind. Die Formulierung haben sie in Lorsch etwas unglücklich hinbekommen, der Keller ist ein schlechter Vergleich oder ein nicht aufgelöster Fachbegriff. Und so sauber wie die Definition trennte die damalige Baukunst sicher nicht. Anders gesagt: Jeder war frei bei diesen Bauten. Was z.B. das Xenianische Tiefbodenhaus angeht, hast du an der vorderen Giebelseite mindestens 4 Pfosten. Wände mit Pfosten sind aber nicht zu sehen. Damit fällt es schon aus der rigiden Definition hinaus. Dennoch habe ich solche Rekonstruktionen schon gesehen.
Ich will sagen: Wer sich an Pfostenbauten heranmacht, braucht keine Angst vor der Baupolizei zu haben. Da gibt es so viele Unregelmäßigkeiten, dass keine Einteilung alles berücksichtigen kann.
Nun, ich bin jedenfalls gespannt auf das angekündigte Vorratshaus.
Nun, um ehrlich zu sein, hab ich noch immer nicht recht kapiert, von was Du da schreibst.., es fällt eben nicht in mein Fachgebiet, aber das ist ja auch nicht schlimm…
Ich baue drauf los, wie es mir gefällt, und bediene mich eben Techniken, von denen ich weis, dass sie benutzt wurden .
Das Vorratshaus ist eigentlich mehr eine schäbige ,windschiefe Fischerhütte oder so ähnlich, Wände aus verputztem Weidegeflecht, Reetgedeckt. Hat nichtmal ne Tür, sondern nur eine Decke/Fell als Tür… Ob das historisch is..?
Ich weis es echt nicht.., aber es sieht genauso aus, wie ich es wollte. Ein bissl schäbig.., neben dem Wohn(Grubenhaus)…
Oh, es ist ja oft nur ein Durcheinander an Pfostenlöchern erhalten. Da kann es so einiges gegeben haben, was noch nicht rekonstruiert ist. Das Gebäude wollte ich dir gar nicht ausreden. Und auch nicht die Bautechniken.
Ich erwähnte nur, was als üblicher Bestandteil eines Hofes gilt und wurde dann gefragt, was ein Pfostenspeicher ist. Ich kann ja Fotos machen, wenn ich mal ein frühmittlalterliches Gehöft erstelle. Vielleicht wird es dann deutlicher. Ich bin allerdings noch unsicher, wie genau ich die Wände erstellen soll. Da gibt es ja verschiedene Möglichkeiten.
(Zu einem Hof des 18. und 19. Jahrhunderts n. Chr. in Westfalen gehörten eine ganze Menge Gebäude. Etwa Hallenhaus, Scheune, Speicher, Hühnerstall, Plumpsklo, Wagenstall, Backhaus und Bienenstall. Doch hatte kaum ein Hof alles, ja die meisten waren zu klein, um alles zu beinhalten, viele bestanden nur aus dem Haus und vielleicht einem Nebengebäude, meist wohl ein Holzschuppen als Hühnerstall. Und ebenso war es im Frühmittelalter, auch wenn es die ganzen kleinen Höfe noch nicht gab. Das heißt aber, dass es eine Auswahl ist, was du baust. Daher will ich ja gar nicht meckern, zumal du dich ja immer um Korrektheit bemühst. Ursprünglich wollte ich ja nur ausdrücken, dass in deinem Ensemble nicht mehr viel fehlt, um alle Gebäude eines größeren Gehöfts zu haben. Und auch ohne Pfostenspeicher kannst du sagen, dass es ein komplettes Gehöft ist.)
17 Kommentare
Da kommt noch ein kleines Vorratshaus dazu.., ist ca.70 % fertig…
(Hmm…, ein ganzes Gehöft…? Mal sehen…)
Nun ja, zum Gehöft fehlen ja nur noch Pfostenspeicher, Strohmiete und Misthaufen. Dazu vielleicht ein Schweinepferch. Das Vieh kam ja im Langhaus unter.
Das Grubenhaus ist schon mal toll gelungen und das Dach sieht um Längen besser aus als Teddybärfell. Diesbezügliche Massaker sind also immer weniger zu rechtfertigen.
…äh.., was ist nochmal ein „Pfostenspeicher“..?
(Ein Viehgehege nebst Langhornschafen ist nahezu fertig…
Pfostenspeicher waren in Europa weit verbreitet. In der Ukraine haben sie sich fast baugleich bis in den 2. Weltkrieg gehalten. Hierzulande wurden sie im Zuge der Entwicklung des Fachwerkbaus etwas stabiler, so dass heute einige mittelalterliche Exemplare (oft als ‚Mäusespieker‘) unter Denkmalschutz stehen. Zum Schutz vor Feuchtigkeit (und angeblich auch Nagetieren) war der Boden dabei in einer gewissen Höhe -oft wird wegen der angenommenen Sprunghöhe von Mäusen ca. 1m angegeben- auf den Pfosten gestützt angebracht. Bei einem Vierpfostenspeicher kann man sich einen Würfel oder einen Quader auf Stelzen vorstellen. Das übliche Dach drauf und eine Tür dran, fertig. Es gab auch Speicher mit fünf, sechs, acht oder mehr Wandpfosten, meist mit ungefähr rechteckigem Grundriss, doch wird eher von polygonal gesprochen. Also nicht wie im deutschen Vermessungsamt. Bei Bei größeren Exemplaren standen natürlich auch im Inneren des Grundrisses Pfosten. Mit Entstehung des Norddeutschen Hallenhauses wurden diese Speicher in Norddeutschland seltener, weil diese Häuser ja gut durchlüftete Lagermöglichkeiten boten. Sie kamen aber dennoch weiterhin vor. Richtig gebaut kannst du so ein Stück also von der Steinzeit bis zum 2. Weltkrieg einsetzen. Ab dem Spätmittelalter eher für Osteuropa und am Mittelmeer würde ich sie generell weglassen, auch wenn die Römer natürlich auch diese Bauweise in ihren ‚horrea‘ (Getreidespeichern) optimiert und wesentlich vergrößert haben.
Die aufgehende Bauweise richtet sich ganz einfach nach den örtlichen Gepflogenheiten für die anderen Bauten. Einige Rekonstruktionen zeigen auch zwei Stockwerke. Hier ist dann das untere nur wenig erhöht. Es haben sich aber Urnen der Hallstattzeit (quasi frühe Kelten) erhalten, die nur ein Stockwerk mit kleiner, quadratischer Tür zeigen. Wahrscheinlich gab es zeitlich und regional verschieden beide Formen – die Archäologie hat keinen Anhalt das zu entscheiden. Charakteristischer sieht wohl der Bau mit einem hoch gelegenen Stockwerk aus.
Von den Dimensionen her habe ich gerade noch einmal nachgesehen: 1,5 m x 1,5 m geht durchaus schon, aber diese Bauten können auch größer werden. Im Nachbarort hier wurde ein Pfostenspeicher mit 5 x 6 m ergraben. Der Grundriss braucht, wie gesagt, nicht ganz regelmäßig zu sein. Hier hast du also viel Freiheit.
Strohmieten waren übrigens keine einfachen Strohhaufen, sondern ebenfalls Pfostenbauten: Sie waren meist sechseckig und die Plattform ebenfalls an den Pfosten befestigt. Oft gab es einen Mittelpfosten, da das Dach je nach Erntemenge in der Höhe verschoben werden konnte. Solche Strohmieten gibt es -nach allem was man hört- in Osteuropa immer noch recht häufig. Im Frühmittelalter hatten sie eine Zusatzfunktion. Das Korn konnte am Halm zwischengelagert werden, um erst bei passendem Wetter zu dreschen. Sie waren so konstruiert, dass Wasser nach außen ablief. Ich muss mal suchen, ein Großonkel hat so eine Strohmiete 1942 in der Ukraine fotografiert. Mit angeschlossener Tarnung und so, eigentlich ideal für PBI zum Nachbauen. Archäologen mögen da zu meckern finden, aber ich erkenne keinen entscheidenden Unterschied über die Jahrtausende. Allerdings kann es auch sein, dass das Bild gerade bei meiner Schwester ist. Mal schauen, ich melde mich, falls ich es finde.
Bevor jemand es falsch versteht: Strohmieten hatten natürlich keine Wände, nur Pfosten, Boden und Dach.
Danke für Deine Ausführungen. Es ist erstaunlich, dass man darüber im Internet nichts finden kann.
Tja, das Internet hört eben an der Oberfläche auf. Und bei allen Themen, die im weitesten mit Germanen zu tun haben, wird eben oft auch aus anderen Gründen die Schere angesetzt, was sogar verständlich ist, da dabei wirklich schnell die Verrückten auf der Bühne erscheinen. Ich werde mal Bilder suchen. Wenn ich welche finde, soll ich die hier verlinken oder sie per Mail schicken, dass du sie in Szene setzen kannst, falls sie gemeinfrei sind?
Bei Wikipedia gab es mal einen kleinen Edit-War, weil jemand nicht glauben wollte, dass Trier einst zu den Hauptstädten des Römischen Reichs zählte, obwohl jeder in Deutschland das in der Schule zumindest mal gehört hat. Das ist eben der Nachteil des Internets. Es gibt dieselbe oberflächliche Information immer wieder und oft gefiltert durch die Brille dessen, was der ‚moderne‘ Leser glaubt. Für Tiefergehendes sind horrende Preise zu bezahlen oder es wird nicht erwähnt, obwohl es, wie die Pfostenspeicher, in der einschlägigen Literatur leicht zu finden ist.
Ich habe eine Seite mit einem Rekonstruktionsvorhaben entdeckt. Im alten Sachsenland, aber diese Speicher waren ja weiter verbreitet: https://www.rauzwi.de/index.php/pfostenspeicher.html
Ich denke, dass ist besser als viele Fotos. Ob dann mit Lehm verputzt oder mit Holzwänden, hängt, wie gesagt, von dem ab, was in der Region üblich war.
Und hier eine ganz andere Interpretation vom Projekt Campus Galli, im Grunde einem Nachbau des St. Galler Klosterplans aus dem frühen 9. Jahrhundert:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/19/D-BW-SIG-Me%C3%9Fkirch_-_Campus_Galli_-_Pfostenspeicher_003.jpg
Über das Projekt: https://de.wikipedia.org/wiki/Campus_Galli
Ich schäme mich ja für den Triple-Post. Aber wegen des höheren Anspruchs des Projekts und weil ich kaum etwas zu dem anderen finden konnte, wollte ich es nicht unterschlagen.
Danke!
Also.., ich hab mich jetzt nochmal schlau gemacht…
Man kann eigentlich generell sagen, dass überall dort Pfahlspeicher-, und Häuser gebaut wurden, wo es Wasser gab. Natürlich auch bei den Wikingern. So ist die berühmte Wikinger Siedlung Haithabu (die es nur noch als nachgebautes Museum gibt.. – https://haithabu.de/ – seinerzeit zum großen Teil auf Pfählen gestanden.
In einer Gegend, wo Grubenhäuser gestanden haben, wurde dieser Aufwand mWn nicht betrieben.
Normale Wikinger(Lang)häuser waren wiederum z.T. soo groß und hoch, dass man die Vorräte im Haus hatte, und dort auf hoher Ebene lagern konnte.
Ich bin schon lange am Planen, zumindest für 15mm ein Langhaus zu bauen.., aber das Teil wird äh.., riesig… http://klimagerechtesbauen.blogspot.com/2013/09/kaltes-klima-die-hauser-der-wikinger_17.html
Pfahlbauten und Pfostenbauten sind zwei verschiedene Dinge. Ich beziehe mich nur auf Pfostenbauten als damals fast immer üblicher Bauform.
Und nicht alles lässt sich in der Erde lagern. Hierfür braucht ein landwirtschaftlicher Betrieb eine Lagermöglichkeit über dem Boden, die gut durchlüftet ist. Die damaligen Pfostenbauten waren nun fast immer nicht geeignet einen Lagerboden einzuziehen. Noch früh- bis hochmittelalterliche Schriften (insbesondere Rechtstexte) berichten zudem vom ungehinderten Blick im Innern bis zum Dach. Dies änderte sich erst mit den neuen Hausformen aus Fachwerk wie dem Niederdeutschen Hallenhaus, bei denen ein Dachboden leicht zu realisieren war. (Ich erwähne das Hallenhaus nicht, weil ich aus Westfalen bin, sondern weil sein Dachboden wegen des Lage des Fletts mit Feuerstelle besonders gut durchlüftet und trocken war. Dies gilt auch als Grund, warum sich diese ansonsten ungünstige Hausform bis ins 19. Jahrhundert gehalten hat.) Daher gab es diese hochgestellten Speicher.
Grubenhäuser dienten selten als Lager. In ihnen werden eher Werkzeuge und andere Spuren von Handwerk gefunden. Und sie sind auch literarisch als Werkstätten bezeugt (beginnend schon mit Tacitus). Natürlich kann ein Grubenhaus auch mal bewohnt worden sein. Und im angelsächsischen Britannien gibt es ein paar wenige Beispiele, dass die Grube nur ein Haus mit Erdkeller anzeigt, der Fußboden durch Bohlen über der Grube gebildet wurde. Aber natürlich gab es auch Lagergruben, die in manchen Fällen gleich unter einem Pfostenspeicher realisiert waren und dann im Befund fast wie ein Grubenhaus wirken. Aber, wie gesagt, einiges, wie Wurzelgemüse, gehört eben unterirdisch gelagert, anderes wie Heu und Korn oberirdisch.
Ja, es gibt auch Möglichkeiten, Korn unterirdisch zu Lagern, wenn man eine genügend große Menge hat, einen Luftabschluss erreicht und in Kauf nimmt, dass die äußere Schicht verrottet, wodurch dann ganz einfach der Sauerstoff für die Umwandlung fehlt. Das wurde in der fraglichen Zeit aber nicht so gemacht. (Die folgenden Angaben, ohne nachzuschlagen: In Norddeutschland endete das schon etwa 100 v.Chr., in Süddeutschland spätestens zur Römerzeit, für Skandinavien meine ich mich zu erinnern, dass es immer unbekannt war.)
Dass Grubenhäuser und Pfostenspeicher sich ausschließen, stimmt übrigens nicht. Abgesehen davon, dass die Literatur sich einig ist, dass sowohl Grubenhaus als auch Pfostenspeicher regelhaft zu einem Ensemble gehören, lässt sich auch bei den meisten Grabungen beides finden. Grubenhäuser haben einen gewissen Vorteil, da sie leichter nachweisbar sind, während reine Pfostensetzungen, insbesondere wenn es sich nur um wenige Pfosten handelt, da aufgrund der in der Regel mehrphasigen Bebauung die Pfostenlöcher nicht sicher zugeordnet werden können. Ein Beispiel für klar erkennbare Grubenhäuser, Pfostenspeicher und Speichergruben direkt nebeneinander, das ich im Kopf habe, wäre die Siedlung bei der Dreckburg in Salzkotten. Auch in Skandinavien finde ich in meinen Büchern beides nebeneinander erwähnt -habe zur Sicherheit nochmal nachgeschaut. In älterer Literatur ist mitunter das Problem, dass man alles in das Wohnstallhaus verlagern wollte, um eine direkte Tradition zum Niederdeutschen Hallenhaus und seinen Funktionen, teils samt neuzeitlichem Keller, zu behaupten und so ‚typisch-germanisch-nordisch-deutsches‘ herauszuspintisieren. Daher werden andere Bauten -abgesehen von den so typischen Grubenbauten- nicht oder nur ganz am Rande erwähnt. Das wurde dann durchaus bis in die 80er abgeschrieben.
Dass du an einem Langhaus planst hattest du schon mal angedeutet. Ich bin schon ganz hibbelig, dass du uns endlich mal Bilder zeigen kannst. Deine Bauten sehen ja nicht nur gut aus, es ist meist auch irgendwas über Materialien oder Modellbautricks zu lernen.
Hm, ich hoffe, dass das nicht zu wirr formuliert ist. Ich habe immer noch Fieber, also bitte fragen, wenn etwas seltsam ist.
Das meiste was Du oben geschrieben hast, bezieht sich auf .., ich sag mal „Germanien“.., das wenigste auf Skandinavien. Aber, is ja auch egal.., ich mag ja kein „Museums-Modell“ bauen, sondern ebbes, was bei SAGA gut ausschaut und historisch möglichst korrekt ist.
Und am wichtigsten.., es muss mir gefallen.., was Pfahlbauten/Speicher usw. leider nicht tun.
Ich nenn die gerne Stelzenhäuser (wie am Bodensee z.B) Da gefällt mir die Karolinger-Siedlung in Lorsch schon weit besser. Da hats auch Grubenhäuser.
Ich zitiere mal von der Seite des Freilichmuseums Lorsch..
ZITAT : Das Grubenhaus ist eine für das gesamte Mittelalter nachgewiesene Gebäudeform, die zwar ab dem Hochmittelalter langsam durch den Kellerbau abgelöst, jedoch nicht ganz verdrängt wurde. Ihr Vorteil besteht in der unkomplizierten Bauweise. Bei der einfachsten Variante wird die Grube lediglich mit einer Dachkonstruktion überbaut, die von zwei Giebelfirstpfosten getragen wird.
Grubenhäuser werden je nach Pfostenanzahl und -anordnung als Giebelpfosten-, Eckpfosten- oder Wandpfostenhaus angesprochen. Ein Giebelpfostenhaus besitzt insgesamt lediglich zwei Giebelfirstpfosten, die die Dachlast tragen, ein Eckpfostenhaus besitzt an jeder Ecke einen starken Pfosten, und bei einem Wandpfostenhaus sind diese über die gesamte Traufseite verteilt. ZITATENDE ( https://www.kloster-lorsch.de/lauresham0/rundgang/gebaeude/ )
Also, bei meinem Haus scheint es sich um ein „Wandpfostenhaus“ zu handeln… Vieleicht aber auch um ein „Xenianisches Tiefbodenhaus“…wer weis das schon… :-)
Natürlich sollst du nur bauen, was dir gefällt. Ich habe ja nur die Infos zum typische Gehöft weitergegeben und auch nicht gesagt, dass jedes Bestandteil immer gefunden wird. Das mit Skandinavien ist aber ein Missverständnis. Das Gesagte sollte auch dafür gelten. Aber ich habe eben eher geographische näherliegende Beispiele im Kopf. Daher hatte ich auch noch mal gespickt, ob das von mir Gesagte zu Skandinavien passt.
Stelzenhäuser für die Pfahlbauten klingt passend, aber ich muss nochmal betonen, dass die Pfostenspeicher keine Pfahlbauten sind. Die Formulierung haben sie in Lorsch etwas unglücklich hinbekommen, der Keller ist ein schlechter Vergleich oder ein nicht aufgelöster Fachbegriff. Und so sauber wie die Definition trennte die damalige Baukunst sicher nicht. Anders gesagt: Jeder war frei bei diesen Bauten. Was z.B. das Xenianische Tiefbodenhaus angeht, hast du an der vorderen Giebelseite mindestens 4 Pfosten. Wände mit Pfosten sind aber nicht zu sehen. Damit fällt es schon aus der rigiden Definition hinaus. Dennoch habe ich solche Rekonstruktionen schon gesehen.
Ich will sagen: Wer sich an Pfostenbauten heranmacht, braucht keine Angst vor der Baupolizei zu haben. Da gibt es so viele Unregelmäßigkeiten, dass keine Einteilung alles berücksichtigen kann.
Nun, ich bin jedenfalls gespannt auf das angekündigte Vorratshaus.
Nun, um ehrlich zu sein, hab ich noch immer nicht recht kapiert, von was Du da schreibst.., es fällt eben nicht in mein Fachgebiet, aber das ist ja auch nicht schlimm…
Ich baue drauf los, wie es mir gefällt, und bediene mich eben Techniken, von denen ich weis, dass sie benutzt wurden .
Das Vorratshaus ist eigentlich mehr eine schäbige ,windschiefe Fischerhütte oder so ähnlich, Wände aus verputztem Weidegeflecht, Reetgedeckt. Hat nichtmal ne Tür, sondern nur eine Decke/Fell als Tür… Ob das historisch is..?
Ich weis es echt nicht.., aber es sieht genauso aus, wie ich es wollte. Ein bissl schäbig.., neben dem Wohn(Grubenhaus)…
Oh, es ist ja oft nur ein Durcheinander an Pfostenlöchern erhalten. Da kann es so einiges gegeben haben, was noch nicht rekonstruiert ist. Das Gebäude wollte ich dir gar nicht ausreden. Und auch nicht die Bautechniken.
Ich erwähnte nur, was als üblicher Bestandteil eines Hofes gilt und wurde dann gefragt, was ein Pfostenspeicher ist. Ich kann ja Fotos machen, wenn ich mal ein frühmittlalterliches Gehöft erstelle. Vielleicht wird es dann deutlicher. Ich bin allerdings noch unsicher, wie genau ich die Wände erstellen soll. Da gibt es ja verschiedene Möglichkeiten.
(Zu einem Hof des 18. und 19. Jahrhunderts n. Chr. in Westfalen gehörten eine ganze Menge Gebäude. Etwa Hallenhaus, Scheune, Speicher, Hühnerstall, Plumpsklo, Wagenstall, Backhaus und Bienenstall. Doch hatte kaum ein Hof alles, ja die meisten waren zu klein, um alles zu beinhalten, viele bestanden nur aus dem Haus und vielleicht einem Nebengebäude, meist wohl ein Holzschuppen als Hühnerstall. Und ebenso war es im Frühmittelalter, auch wenn es die ganzen kleinen Höfe noch nicht gab. Das heißt aber, dass es eine Auswahl ist, was du baust. Daher will ich ja gar nicht meckern, zumal du dich ja immer um Korrektheit bemühst. Ursprünglich wollte ich ja nur ausdrücken, dass in deinem Ensemble nicht mehr viel fehlt, um alle Gebäude eines größeren Gehöfts zu haben. Und auch ohne Pfostenspeicher kannst du sagen, dass es ein komplettes Gehöft ist.)